automatic Frequency Restoration Reserve
Mit den Frequency Restoration Reserve-Produkten automatic Frequency Restoration Reserve (aFRR) und manual Frequency Restoration Reserve (mFRR) wird die Systembilanz einer jeden Regelzone im Europäischen Verbundnetz ausgeglichen. Während für die Frequenz alle ÜNB im Verbundnetz gleichermaßen verantwortlich sind und die FCR unabhängig von der Quelle der Frequenzabweichung aktiviert wird, ist für den Ausgleich der Systembilanz jeder ÜNB selbst verantwortlich.
Im Gegensatz zur FCR wird aFRR in positive (Stromeinspeisung) und negative aFRR (Stromentnahme) unterschieden. Ist die Systembilanz überspeist, d.h. es wird mehr Strom produziert als verbraucht, gleicht negative aFRR den Überschuss aus. Ist die Systembilanz unterspeist, d.h. mehr Strom verbraucht als produziert, wird das Defizit durch positive aFRR ausgeglichen.
Die ÜNB ermitteln den Bedarf der aFRR über den Regelzonensaldo. Dieser ergibt sich aus der Differenz der geplanten zu den tatsächlichen Exporten oder Importen von Strom. Bereinigt um die aktivierte FCR wird daraus der Bedarf ermittelt, der als Eingangsgröße für den Leistungs-Frequenz-Regler dient, den jeder ÜNB betreibt. Dieser verteilt den Bedarf auf die aFRR-Anbieter, die über eine direkte Verbindung mit dem Netzleitsystem des angeschlossenen ÜNB verfügen, um in Echtzeit Daten austauschen zu können. Die aFRR-Anbieter müssen die angeforderte Leistung innerhalb von fünf Minuten erbringen. Ein Großteil der aFRR wird in Deutschland von Pumpspeicherkraftwerken erbracht, die besonders gut geeignet sind, den hohen Anforderungen der aFRR gerecht zu werden. Der Bedarf und die daraus resultierende Aktivierung werden alle vier Sekunden („control cycle“) ermittelt. aFRR wird kontinuierlich abgerufen. Die deutschen ÜNB arbeiten sehr eng im Netzregelverbund zusammen. Darüber hinaus optimieren die Europäischen ÜNB die Aktivierung der aFRR über die PICASSO Plattform.