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Frequency Containment Reserve

Aktivierung der Frequency Containment Reserve

Die Aktivierung der FCR erfolgt linear zur Abweichung von der Normalnetzfrequenz von 50,0 Hertz. Im Gegensatz zu den anderen Regelreservearten erfolgt die Aktivierung der FCR dezentral und solidarisch im gesamten kontinentaleuropäischen Synchrongebiet.

Die Aktivierung der FCR erfolgt dezentral, da:

  • die Übertragungsnetzbetreiber kein Abrufsystem für die FCR betreiben
  • jede bezuschlagte technische Einheit eigenständig und lokal die Netzfrequenz misst

Dies macht die FCR zu einer verteilten, sehr robusten Regelleistungsart.

Die Aktivierung der FCR erfolgt solidarisch, da: 

    • lediglich auf die Netzfrequenzabweichung geschaut wird, aber nicht, welcher Übertragungsnetzbetreiber in Europa dafür verantwortlich ist.
    • Alle mit FCR betriebenen technischen Einheiten in kontinental Europa mithelfen, die Netzfrequenz zu stabilisieren

Dies ermöglicht es auch große Störungen gemeinschaftlich abfangen zu können. Störungen können entweder zu einem Leistungsüberschuss oder zu einem Leistungsdefizit führen. Bei einem Leistungsüberschuss steigt die Netzfrequenz über die Nominalfrequenz von 50,0 Hertz, während die Netzfrequenz bei einem Leistungsdefizit abfällt. Zur Stabilisierung der Frequenzabweichung wird bei einem Leistungsüberschuss negative FCR und bei einem Leistungsdefizit positive FCR benötigt.

Bei einer Frequenzabweichung außerhalb des Totbands, müssen Anbieter FCR innerhalb von maximal 30 Sekunden erbringen. Das Totband von 49,99 – 50,01 Hertz vermeidet unnötige häufige Wechsel von positiver und negativer Erbringung. Innerhalb des Totbands müssen Anbieter keine FCR erbringen.

Auch bei extremen Frequenzabweichungen müssen Anbieter die technischen Anforderungen erfüllen. Es gilt, dass bei einer Frequenzabweichung von ±200 mHz zur Normalfrequenz die teilnehmenden technischen Einheiten die gesamte FCR innerhalb von 30 Sekunden erbringen müssen. Die Leistungsabgabe der technischen Einheiten wird hierbei linear erhöht bzw. verringert und bis zu 15 Minuten gehalten.

Die technischen Einheiten betreiben zur Erbringung der FCR lokal einen proportional wirkenden Regler (P-Regler). Diese P-Regler können die Frequenzabweichung nicht auf null zurückführen, aber sie sorgen dafür, dass die Frequenzabweichung stabilisiert wird. Aus dem Einsatz von FCR zur Stabilisierung der Frequenz resultiert eine Bilanzabweichung.

Es ist an den verursachenden ÜNBs ihre Bilanzabweichung mittels anderer Regelreserven, wie aFRR und mFRR, wieder gerade zu stellen, so dass die Netzfrequenz sich wieder normalisiert und die FCR für neue Störungen wieder bereitsteht.