Der MOLS erhält sowohl Stammdaten als auch das Vergabeergebnis von der Internetplattform www.regelleistung.net. Gleichermaßen erhalten alle mFRR-Anbieter direkt von dieser Plattform die Information, ob Angebote bezuschlagt oder abgelehnt wurden.
Erst nach Abschluss des Regelarbeitsmarktes für ein Produkt wird das Vergabeergebnis für das Produkt an die Abrufsysteme der MRL-Anbieter gesendet, um diese zu initialisieren.
Am Abruftag selbst tauscht der MOLS mit dem Abrufsystem des Anbieters diverse Dateien aus, beispielsweise Kommunikationstests zur Überprüfung der Kommunikation MOLS <-> Anbieter, Aktivierungs- und Abmeldenachrichten sowie deren Bestätigung.
Der MOLS - sowie alle anderen angebundenen ausländischen ÜNB - sendet alle Bedarfe und Gebote an MARI. Dort werden diese optimiert. Anschließend übermittelt MARI die zu aktivierenden Leistungen an den MOLS.
Am Tagesende sendet der MOLS Handelsbestätigungen an die Abrufsysteme der Anbieter, um den letzten Stand der Aktivierungen und verfügbaren Leistung mit dem MRL-Anbieter zur Konsolidierung auszutauschen.
Abruf von Leistung
Der Abruf der mFRR erfolgt grundsätzlich in aufsteigender Reihung der Arbeitspreise (Merit-Order) bei positiver Aktivierungsrichtung, bzw. in absteigender Reihung bei negativer Aktivierungsrichtung. Bei Preisgleichheit entscheidet der Zufall. Die Einkürzung eines als unteilbar gekennzeichneten Angebots beim Abruf ist nicht zulässig. Durch die Anbindung an MARI erweitert sich die Reihung auf ausländische Gebote.
Es wird zwischen Scheduled Activation (SA, dt. Fahrplan-Aktivierung) und Direct Activation (DA, dt. Direkt-Aktivierung) unterschieden. Eine SA bezieht sich auf eine bestimmte Viertelstunde (MTU0). Diese Aktivierung wird durch die dt. ÜNB bevorzugt angewendet. Eine DA hingegen erlaubt es, mFRR zu einem beliebigen Zeitpunkt zu aktivieren. Der Aktivierungszeitraum endet mit dem Ende der nächsten Viertelstunde (MTU1). Die untenstehenden Abbildungen verdeutlichen die Unterschiede sowie die zeitlichen Verläufe.