Bestimmung des Bedarfs an aFRR und mFRR
Die vorzuhaltende Sekundärregelleistung und Minutenreserve wird von allen vier deutschen ÜNB gemeinsam für das deutsche Netzgebiet dimensioniert. Verwendet wird ein wahrscheinlichkeitsbasierter Ansatz, der die Wahrscheinlichkeit für Ungleichgewichte in der jeweils zu bemessenden Dimensionierungsperiode berücksichtigt. Das Ergebnis entspricht der Dimensionierung für den dt. Netzregelverbund (NRV).
Die Dimensionierung erfolgt ab dem 09.12.2019 (Erbringungstag 10.12.19) nicht mehr quartalsweise für das jeweils folgende Quartal, sondern für jedes 4-h-Produkt individuell. Die Basis bilden die historischen Systemungleichgewichte. Kraftwerksausfälle werden aus dieser Basis herausgerechnet und über eine Ausfallwahrscheinlichkeit des Kraftwerksparks berücksichtigt. Die Basis bildet die statistische Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen Kraftwerkstypen. Hierbei werden alle Kraftwerke mit einer Leistung ab 100 MW berücksichtigt. Grundsätzlich werden zur Klassifizierung der Eingangsdaten die folgenden Eingangsgrößen berücksichtigt:
- Uhrzeit
- Datum
- Monat
- Wochentag
- Tagestyp (Feiertag, Brückentage oder Tage mit besonderen Ereignissen)
Details zum Dimensionierungsverfahren können dem Gutachten zur dynamischen Dimensionierung entnommen werden. Durch die dynamische Dimensionierung ergeben sich volatile Bedarfe zwischen aufeinanderfolgenden Zeitscheiben bzw. Tagen. Die ÜNB haben das Verfahren schrittweise eingeführt, um allen Marktakteuren ausreichend Zeit zur Anpassung zu geben. Seit dem 03.10.2020 (Erbringungstag) ist das Dimensionierungsverfahren vollständig umgesetzt.