Neue Regelleistungsbedarfe ab Januar 2012
Sehr geehrte Damen und Herren, zum Jahresbeginn 2012 wurden die Bedarfe der PRL-, SRL- und MRL-Auschreibungen angepasst. Für die Produkte PRL und negative MRL haben sich Bedarfsänderungen größer als 5% ergeben. Im Folgenden möchten wir Ihnen die Gründe für diese Änderungen erläutern. Die im deutschen Netzregelverbund vorzuhaltende Primärregelleistung (PRL) wird jährlich in Abstimmung zwischen den kontinentaleuropäischen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) bestimmt. Basis ist ein Gesamtbedarf des Synchrongebiets von ±3000MW PRL, der im Verhältnis der jährlichen Einspeisung auf die ÜNB aufgeteilt wird. Die Reduzierung des deutschen Anteils resultiert neben veränderten Erzeugungsmengen auch aus der Aufnahme der Türkei in das kontinentaleuropäische Synchrongebiet. Der Bedarf des deutschen Netzregelverbundes wurde von 612 MW im Jahr 2011 auf 567 MW im Jahr 2012 reduziert. Die vorzuhaltende Sekundärregelleistung und Minutenreserve werden von allen vier deutschen ÜNB gemeinsam für das deutsche Netzgebiet dimensioniert. Verwendet wird ein wahrscheinlichkeitsbasierter Ansatz, der im Auftrag der BNetzA gutachterlich bestätigt wurde. Das Ergebnis entspricht der Dimensionierung für eine deutschlandweite Regelzone. Es erfolgt eine quartalsweise Aktualisierung unter Verwendung der relevanten Eingangsgrößen eines gleitenden 12-Monatsfensters, woraus sich jeweils neue Ausschreibungswerte ergeben. Die aktuellen Ausschreibungswerte basieren auf Eingangsgrößen von Oktober 2010 bis September 2011. Im Vergleich zu der vorherigen Dimensionierung sind Zeiträume mit teils großen Überdeckungen und entsprechend hohem Bedarf an negativer Regelleistung im Sommer 2010 aus der Datenbasis entfallen. Hierdurch hat sich insbesondere eine Absenkung des Bedarfs an negativer MRL ergeben. Die benötigte Menge an negativer MRL sank von 2491 MW im vierten Quartal 2011 auf 2158 MW im ersten Quartal 2012. Mit freundlichen Grüßen Ihre ÜNB